Liebe Klavierenthusiastinnen und -enthusiasten,
wenn man sich lange mit dem Klavier beschäftigt, auch nur als Hobby, stellt man sich irgendwann vielleicht einmal die Frage, ab wann man eigentlich einen Klavierspieler als Profi bezeichnen kann. Nun, es gibt Amateure, die etliche Werke ebenso faszinierend interpretieren können, wie professionelle Pianisten. Aber die Frage, die sich stellt: Können sie es auch innerhalb eines begrenzten Zeitraumes? Denn das ist es, was unter anderem die professionellen Pianisten auszeichnet: Dass sie innerhalb von recht kurzer Zeit ein Werk erarbeiten können, um es auf der Bühne zu präsentieren. Natürlich hilft es ihnen, dass die sich täglich mit dem Instrument beschäftigen, dass sie dies in der Regel schon tun, seit sie gerade einmal laufen können.
Ein Amateur, selbst einer, der vielleicht ausgiebige Klavierstunden hatte (oder sogar ein Studium absolviert hat), sich dann aber entschieden hat, einen anderen Beruf auszuüben, hat einfach nicht die Zeit, um sich den gesamten Tag mit dem Instrument und der Musik zu beschäftigen. Leider wissen alle, die sich nur begrenzte Zeit für die Musik nehmen, dass es immer schwieriger wird, sich wieder in die technischen Herausforderungen am Instrument hineinzufinden, je länger wir die tasten nicht gerührt haben. Das kommt bei professionellen Pianisten eigentlich so gut wie nie vor – sie üben immer, sie spielen immer, sie erarbeiten immer neue Werke und beschäftigten sich gelichzeitig mit alten, die sie längst – oftmals schon in ihrer Jugend – erarbeitet hatten.
Allein das geldverdienen spielt dabei gar nicht die Rolle, denn oftmals sagt man ja, dass derjenige ein Profi in seinem Bereich ist, der mit dem Beruf auch sein Geld verdient. Aber es gibt nun einmal viele Pianisten, die als absolute Profis eingestuft werden können, aber leider nicht das Glück haben, mit dem Auftreten und dem Interpretieren von Werken ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dafür unterrichten sie dann, machen andere Dinge, beschäftigen sich aber immer noch mit dem Instrument. In diesem Moment bleiben sie auch Profis, da sie sich nur für das geldverdienen vom Spiel am Instrument ablenken lassen, aber immer Zeit finden, um sich doch mit Musik und den Noten zu beschäftigen.
Profis sind diejenigen, die niemals aufgeben, die seit ihrer Jugend für die Musik brennen, die aus ihr ihr Lebenselixier ziehen, ohne das sie zugrunde gehen würden. Profis am Instrument sind genau diese Menschen, die dafür brennen, Musik zu machen und für die es keine Alternative gibt.
