Die Suche nach "Stars"

Liebe Klavierenthusiastinnen und -enthusiasten,

die Suche nach den wirklich großen Talenten der Zukunft hört niemals auf. Jeder will einen entdecken, glaubt daran, einen „Star“ schon frühzeitig an seinem Spiel (oder doch eher an seiner Auftrittsart?) zu erkennen. Dabei ist es vollkommen unsicher, ob ein großes Talent tatsächlich einmal ein „Star“ wird. Heutzutage ist der Begriff „Star“ ohnehin geradezu inflationär. Schon eine Pianistin oder ein Pianist, die oder der seine erste CD vorgelegt hat, die gute Kritiken erhält und die oder der dann auch noch einige Konzerte spielt, gilt heute schon als ein Star. Dabei ist es doch aus früheren Zeiten bekannt, dass Stars erst dann als solche gelten, wenn sie wenigstens ihr halbes Leben erfolgreich das Publikum (und vielleicht auch die Kritiker, was weniger wichtig ist) überzeugen konnten mit ihrem Spielt. Dazu gibt es kein Alter, das wichtig ist, auch keines, das abgesetzt werden müsste, um den Begriff Star zu rechtfertigen. Schon die jüngeren Pianisten können tatsächlich Stars werden oder sein, wenn sie unaufhörlich für ihre Sache einstehen und das Publikum begeistern.

Natürlich sind heute vor allem die großen Alten die Stars. Dazu müssen sie allerdings nicht unbedingt schon ihr Leben beendet haben. Auch lebende große Pianistinnen und Pianisten sind leicht als Stars zu identifizieren, wenn sie über Jahrzehnte ihren Weg überzeugend beschritten haben.

Das bedeutet: Stars können nicht von Marketing und Journalisten „gemacht“ werden, sondern sie müssen sich beweisen, müssen zeigen, dass sie in der Lage sind über einen bestimmten Zeitraum zu überzeugen, immer wieder. Dass es da auch schon einmal Unterbrechungen geben kann, ist nur allzu menschlich. Aber die Dauer zeichnet doch einen Star aus, nicht der ad hoc-Moment einer Überzeugung.

Wir müssen kritisch mit den Begriffen umgehen, sie auch kritisch hinterfragen, wenn sie uns präsentiert werden, denn nicht alles, was wie Gold aussieht oder so verkauft wird, ist dann auch Gold. Das hat die Geschichte der Interpreten immer wieder gezeigt. Und wenn man sich nun auf die Suche nach den neuen Stars macht, weiß man auch erst nach einiger Zeit, ob ein Interpret zum Star taugt. Daher werden auch in Klavier-Wettbewerben selten Stars „geboren“, aber sie können dort in jedem Fall ihren Grundstein für das legen, wonach wir alle immer weiter suchen werden: Nach den wahren Stars des Klaviers.

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