Die anderen Pianisten

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viele Pianisten jährlich in aller Welt ausgebildet werden? Und wie viele dann vielleicht doch kein bekannter Pianist werden, von dem Sie jemals gehört haben? Nun, es gibt viele, zahllose geradezu. Doch oftmals denken die Studenten, die Klavier studieren, gar nicht an all die vielen Aufgaben, die Pianisten auch abseits des Solistischen am Klavier erledigen können.

Da fallen einem als erstes natürlich die vielen Pianisten ein, die an Balletinstitutionen beständig am Instrument sitzen, oder die in Bläser- und Streicherklassen an Musikhochschulen beständige Begleiter der Studenten sind. Denn das sind dann meist keine Studenten, sondern bereits hochausgebildete Pianisten. Dass diese dann fast niemals ins Rampenlicht gelangen, ist gar nicht wichtig, denn sie machen ihren Beruf doch wichtig, wo er gebraucht wird, wo sie tagtäglich ihre Profession mit viel Geschick und Liebe ausüben. Auch Lied-Klassen sind davon nicht ausgenommen. Auch im Orchester gibt es fest angestellte Pianisten, die dann auf den Plan gerufen werden, wenn in der Partitur ein Klavier steht. Dann sitzen sie weit hinten im Orchester und spielen ihren Part als Teil des Orchesters. Dennoch sind sie nicht weniger wichtig als andere Pianisten, nein, all diese Pianisten stellen die Basis für das Pianistendasein in unserer Gesellschaft dar, sie sind der Humus, auf dem die Musik beruht und gedeiht.

Natürlich darf man auch die vielen Musiklehrer nicht vergessen, die einen extrem wichtigen und in unserer Gesellschaft fast noch viel zu wenig anerkannten Beruf ausüben. Immerhin erziehen sie die Generationen von Musikliebhabern groß, sorgen dafür, dass die Musikliebe nicht ausstirbt und dass die, die dann das Glück haben, einen großen Namen zu erarbeiten, auch ein Publikum haben. Denn wenn man selbst einmal Klavier gespielt hat, wird man sich begeistert in die Konzerte von großartigen Pianisten begeben. Auch diese Klavierlehrer sind ja irgendwann einmal zu Pianisten ausgebildet worden.

Es liegt letztendlich an den zahlreichen Klavierstudenten selbst, ob sie nun auf die große Bühne streben und vielleicht frustriert irgendwann erkennen, dass sie nicht zu den 1 Prozent auserwählten gehören, die davon leben können, sich als Solisten zu behaupten, oder aber ihren Beruf Pianist zu einer anderen Ebene verhelfen, indem sie das machen, was sie können: Klavierspielen auf hohem Niveau, in kammermusikalischen Ensembles, in Streicherklassen oder sonstwo, wo man sie als Kenner der Materie benötigt.

Natürlich muss es auch uns klar sein, dass es weit mehr Pianisten gibt, als die, die wir auf den Konzertbühnen erleben können, gleichgültig, ob diese sich nun in kleinen oder großen Sälen befinden. Auch wenn man die Anzahl der vielen kleinen Konzerte nimmt, ist die Anzahl derer, die dort auftreten können, immer noch gering. Wir müssen erkennen, dass es weitaus mehr Pianisten gibt, die dafür zuständig sind, dass wir Musik in all ihren Facetten so erleben können, wie wir es gerne wollen. Und da spielt es dann einfach keine Rolle, ob wir den Namen der Pianistin oder des Pianisten kennen: Aber wir sollten diese Arbeit in jeder Hinsicht goutieren.

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