Schneller, lauter …

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

Jugendliches Alter lässt den Blick auf Vieles leichter aussehen und lässt auch bei einer Sicht von außen und der Erinnerung auf die eigene Jugend verstehen, warum bestimmte Dinge auf eine draufgängerische und eben jugendliche, unbekümmerte Art gesehen und ausgeübt wird. So auch im Klavierspiel. Gerade das Moment der Geschwindigkeit ist eine der jugendlichen Ausdrucksformen am Klavier. Und man kann dies insofern verstehen, dass die Jungen ihre technischen Fähigkeiten öffentlich zur Schau stellen wollen. Später erkennen sie oftmals, dass diese Art des Spiels allein der Jugend zuzuschreiben ist, nicht aber der musikalischen Gegebenheit und Anforderung gerecht wird.

Doch es gibt auch die Ausnahmen, die dies anscheinend nie erkennen und fortwährend fast alles zu schnell spielen, um das Publikum aufgrund der technischen Fähigkeiten für sich einzunehmen. Und sie sind erfolgreich damit. Oftmals wirken diese Spielattacken wie eine Farce, wie ein ironischer Blick auf die Musik. Doch das sportive Element in dieser Musik, das oftmals noch mit einer unfassbaren Lautstärke einhergeht, funktioniert bis heute bei den Zuhörern. Also: Warum sollte man es nicht gebrauchen, dieses schnelle und laute Spiel, um auf sich aufmerksam zu machen? Nun, da steht zum einen der Wiederspruch zur musikalischen Aussage, zum anderen zum Stil des Komponisten, der Musik selbst. Zum anderen aber auch das Verständlichmachen der Musik für den Zuhörer. Denn wenn alles – als Zirkusstück – zu schnell und zu laut erklingt, verbleibt kaum mehr die Möglichkeit der Form- und Stimmverlaufserkennung. Was bleibt ist Technik, aber keine Musik. Technik ist faszinierend, aber ergreift nicht und in keiner Weise die Seele. Hüten wir uns davor, dieses Element zu hoch einzuschätzen!

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