Pianonews 06 / 2020

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Reminiszenz an die Kunst und ein neues Konzertflügel-Modell

Bösendorfers „Secessions“-Flügel und der 23O VC

Von: Carsten Dürer

Auch bei Bösendorfer gibt es eine lange Tradition immer wieder mit Architekten, Künstlern und Designern zusammenzuarbeiten, um den Gehäusen von Flügeln ein künstlerisches Aussehen zu verleihen, das den Zeitgeist der Gegenwart oder aber vergangener Zeiten atmet. So gab es einen Flügel des damaligen Stararchitekten Hans Hollein, Sondereditionen, die von dem Porsche Design-Zentrum oder von den Audi-Designern gestaltet wurden. Nun hat man in Wien das neueste Design-Instrument vorgestellt: Den Secessionsflügel …

Natürlich gibt es seit Jahren schon das Sondermodell „Adele“ von Bösendorfer. Dies war bereits ein zweites Modell, das von dem österreichischem Maler Gustav Klimt (1862–1918) inspiriert ist. Es zeigt im Inneren des Flügeldeckels das berühmte Bildnis von Adele Bloch-Bauer, das ihr Mann 1903 bei Klimt in Auftrag gegeben hatte. Dieses Modell ist also eigentlich schon eine Art Vorausschau auf den neuen Secessionsflügel. Doch dieser neue Design-Flügel ist ungleich aufwendiger gestaltet ...

Seccesion – Die Abspaltung

1897 hatte sich eine Gruppe von Künstlern – federführend von Gustav Klimt – von dem etablierten und ihrer Meinung nach konservativen Wiener Künstlerhaus abgespalten. Es war eine Secession (Abspaltung), die die Künstler herbeiführen wollten und damit den Wiener Jugendstil prägten. Konsequent brauchte diese neue Künstlervereinigung, die die Vereinigung aller Kunstformen forderte, um ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, auch ein Haus, in dem sie ihre Werke ausstellen konnte. 1898 wurde dann nach den Entwürfen von Joseph-Maria Olbricht das Haus gebaut, das bis heute einfach unter dem Namen „Secession“ bekannt ist. Dieses Gebäude, das an der Wienzeile im 1. Bezirk und somit im Herzen von Wien steht, ist heute ein wichtiges Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Und genau dort stellte nun Bösendorfer sein Sondermodell „Secession“ vor, das selbstredend den Ideen der Secessionisten, dem Gebäude und dem Jugendstil nachempfunden ist. Auffallend ist bereits der Spruch auf dem Notenpult in Blattgoldeinlage und Jugendstilschrift: „Ver Sacrum“ steht dort geschrieben und war der Wahlspruch der Secessionisten: „Heiliger Frühling“.

Doch maßgeblich ist dann der „Widerhall“ des Gebäudes im Deckelinneren des Flügels zu erkennen. Denn die Kuppel auf dem Gebäude erstrahlt in Blattgold ein Blätterdach mit einem Durchmesser von neun Metern. Die Verbindung grüner Blätter mit denen aus Blattgold macht einen überwältigenden Eindruck. Und genau dieses Symbol der vergoldeten Lorbeerblätter übernimmt man bei Bösendorfer im Deckelinneren. Ebenfalls in 23 Karat vergoldet ist der Gussrahmen des Flügels. Die Innenseite des Rahmens sowie der Stimmstock sind in dem Grün gehalten, das die grünen Lorbeerblätter der Kuppel des Gebäudedaches zeigen. Ein wunderbarer Kontrast, in der Deckenausarbeitung des Gebäudes ist es Kunst, im Flügel eine Hommage. Auch die Flügelbeine und die Lyra zeigen goldene Ränder, so dass dieser auf nur 21 Stück limitierte Flügel einen nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt. Und mit der Anzahl 21 hat man dann auch einen direkten Bezug zur Musik der Secessionisten: denn im Jahr 1902 fand eine dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmete Ausstellung in der Secession statt, an dem sich 21 Künstler beteiligten. Die spektakulärsten Kunstwerke sind sicherlich die große Beethoven-Büste von Max Klinger, die heute in Leipzig beheimatet ist und das Zentrum der Ausstellung in der Secession bildete, sowie das heute in einem extra für dieses Kunstwerk eingerichteten Raum in der Secession gezeigte Beethoven-Fries von Gustav Klimt, der damit Bezug auf den letzten Satz der 9. Sinfonie von Beethoven nahm. Und nur hier findet man das Original dieses berühmten Frieses. Im Innern des Secessionsflügels steckt ein Bösendorfer 214 VC aus der neueren Modellreihe der VC-Flügel des Wiener Traditionsherstellers.

Den gesamten Artikel und die Anspielprobe des neuen Konzertflügels 230 VC lesen Sie in der Ausgabe 6-2020 von PIANOnews.

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